Wer ist in einer Demokratie der "Souverän"

[King_Kiosk]

Hi,

mich interessiert die Frage wer der Souverän in einer Demokratie ist. Die Frage ist mir aufgekommen, nach dem ich in Zeitungsberichten verschiedene Bilder von aktuellen Demonstrationen gesehen habe zum Thema Corona. Die Beteiligten (meist vom rechten Rand) warten dort mit Schildersprüchen auf a la "Der Souverän meldet sich". Diese Aussage bedeutet für mich, dass die Parolenschwinger glauben das Volk bzw. die wahlberechtigte Bevölkerung sei der Souverän also der Herrscher. Was meiner Meinung nach voll kommen falsch ist, denn die Bevölkerung wählt nur ihre Vertreter im Bundestag die für sie wiederum den Kanzler wählen. Das heisst ja weder noch die Bevölkerung oder der Bundestag ist der alleinige Herrscher alleinige Herrscher. Selbst der Kanzler ist kein autoritärer Herrscher sondern ist an den Bundestag gebunden, dem er alles vorlegen und abstimmen lassen muss.

Laut Wikipedia bedeutet das Wort Souverän: 

Unter einem Souverän (von mittellateinisch superanus ‚darüber befindlich‘, ‚überlegen‘) versteht man den Inhaber der Staatsgewalt. In Demokratien hat regelmäßig das Staatsvolk diese verfassungsrechtliche und völkerrechtliche Funktion – in repräsentativen Systemen in der Regel indirekt –, in absoluten und konstitutionellen Monarchien das Staatsoberhaupt, zum Beispiel der König oder der Fürst.

https://de.wikipedia.org/wiki/Souver%C3%A4n

Die Definition spricht ja bereits für sich. Als Wähler sind wir dazu berechtigt unsere Vertreter zu wählen, dass macht uns doch aber nicht zur ausführenden Staatsgewalt! Wenn dem so wäre, dann wäre ja auch Selbstjustiz erlaubt und ich könnte nach meinem eigenem moralischen Denken handeln ohne irgendwelche Angst durch staatliche Verfolgung haben zu müssen.

[tridux]

Ich denke, mit "Souverän" ist in diesem Falle die Menge aller  Mitglieder des Staatsvolkes gemeint. Gruppen von Demonstranten sind also Teile  des Souverän und nicht der  Souverän.

Man kann also festhalten, dass zwar alle Mitglieder des Staatsvolkes prinzipiell mitbestimmen aber die konkrete Macht wird durch die Struktur des Machtapparates bestimmt.

[Maili]

Letztlich ist der Bürger ganz weit weg davon der Souverän zu sein, finde ich. 
Wir wählen zwar unsere Regierung (gefühlt gewinnen ja aber eh immer die anderen), aber es ist ja mitnichten so, dass die Regierung unsere Interessen durchsetzt, oftmals ist genau das Gegenteil der Fall. Es ist doch eigentlich eher so, dass die gewählten Vertreter entscheiden, was gut und richtig ist. Diese Entscheidungen sind ja aber oftmals nur im Sinne einer kleinen Personengruppe. 

Die ausführende Staatsgewalt, sind für mich Politik und die "Durchsetzer" von geltendem Recht. Sprich Polizei und Gericht. Also der Souverän wäre demnach für mich Regierung und Gericht.

[Vastness]

der souverän meldet sich  ist für mich nur ein anderer ausdruck für
das volk hat die macht
naja,das volk könnte die macht haben,wenn es denn in eine richtung gehen würde,aber es gibt zuviele richtungen und jeder läuft in eine andere.
was auch ganz gut so ist .
denn so würde es sich auch verhalten wenn es die macht hätte ,ein durcheinander...
deswegen gibt es die staatsmacht .
es gibt eben einige die nicht verstehen ,das es um kontrolle geht ,nur deswegen geht es uns so gut.
geht diese kontrolle verloren ,wird es uns allen schlecht gehen.

der witz ist, das viele erstmal genau das wollen ,der staat soll die kontrolle verlieren damit es irgendwie eine revolution gibt,aber keiner weiß genau wie es dann weitergehen soll wenn diese eintritt.
wer soll den laden denn schmeißen und wie bitteschön ?
und wie geht es uns dann ?

wo bleiben denn mal vorschläge für ein anderes system,was besser sein könnte ?
aber zum glück kann man das land ja verlassen,wenns hier so scheiße ist

[tridux]

wo bleiben denn mal vorschläge für ein anderes system,was besser sein könnte ?
aber zum glück kann man das land ja verlassen,wenns hier so scheiße ist

Diese Frage plagt mich aktuell schon ne Weile und ich werde sie bald hier im Forum zur Diskussion stellen ^^
Dabei geht es mir aber nicht um das deutsche System speziell sondern um die "westliche" Demokratie an sich.